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Die großformatigen Gemälde von Kim Corbisier (Anderlecht/BE 1985–2012 Wien) scheinen auf den ersten Blick unvollendet, und dennoch erzeugen sie den Eindruck, dass kurze Momente der hektischen Alltagswelt treffend festgehalten sind. Zu sehen sind keine idyllischen, perfekten Szenen oder gar zwischenmenschliche Begegnungen, vielmehr fokussiert die Künstlerin auf die Eintönigkeit des Alltags, den Mangel an Mitgefühl und Interesse sowie ins Abseits geratene, entfremdete, einsame Menschen. Ihre Sicht auf komplexe Zusammenhänge und allzu oft übersehene Details kommt in Kim Corbisiers Bildern, Fotos und Videos zum Ausdruck. Darüber hinaus war die Künstlerin auch als Amateurschauspielerin tätig – etwa als Protagonistin in György Pálfis preisgekröntem Film Ich bin nicht dein Freund aus dem Jahr 2009. Als scharfsinnige und außergewöhnlich sensible Beobachterin ihrer Umgebung machten ihr jedoch viele Ungerechtigkeiten und Probleme der Gesellschaft zu schaffen. Kim Corbisiers Arbeiten zeugen von einer eigenständigen Malweise und sind geprägt von starker Dynamik, die aus dem Zusammenspiel von zarten, skizzenhaften Linien, feinem Aquarell und kräftiger Ölfarbe entsteht. Zum Zeitpunkt ihrer Auszeichnung mit dem STRABAG Artaward befand sich die junge, äußerst talentierte und vielseitige Künstlerin am Beginn einer vielversprechenden Karriere, die nur fünf Monate nach der Eröffnung ihrer Einzelausstellung in der STRABAG Artlounge ein tragisches und viel zu jähes Ende fand.