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Reminiszenzen an die große Zeit des amerikanischen Realismus und an deren wohl berühmtesten Vertreter Edward Hopper lassen sich in den Arbeiten Ulrich Boschs (Hanau am Main 1966) nicht leugnen. Auch in Boschs Ansichten von verlassen wirkenden Straßenzügen, menschenleeren Kaffeehäusern und architektonisch außergewöhnlichen Gebäuden ist ein künstlerischer Hang zu Präzision und Detailtreue erkennbar; wenn Menschen das Geschehen beleben, so geschieht das in nahezu erstarrten Positionen. Boschs Motive sind touristische Hotspots – sei es der Canal Grande in Venedig oder das Ronacher in Wien –, außergewöhnliche Architektur und prächtige Stillleben. Während man jedoch ein lebendiges Kolorit in Hoppers Bildern vergeblich sucht, konfrontiert Bosch die Betrachter*innen mit üppiger Palette: Satte, nahezu grelle Töne erinnern an das Kolorit bunter Reklamewände. Ulrich Bosch verfolgt seit seinem Studium, das er 1991 mit dem bezeichnenden Diplomthema Darstellung der menschlichen Figur in Beziehung zu Raum und Fläche beendete, einen eigenständigen Weg eines malerisch-expressiven Hyperrealismus, der in der österreichischen Kunst als singulär zu betrachten ist.