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Marta Czene
Nachbild
Unsere inneren Bilder sind Teil der mentalen Maschinerie, die die Angst kontrolliert, sich an psychischen Verletzungen nährt, diese in Bilder transformiert und ihre Wirkung abschwächt. Dieses innere Bildrepertoire schützt uns vor zu viel Realität und materialisiert Erfahrung. Die ungarische Künstlerin Márta Czene verbindet realistische Auffassung und Momentaufnahmen mit inneren Bildern, deren projizierte Gestaltungsformen sich oft auf Filme beziehen. Ihre künstlerischen Bestrebungen führen zur Ausführung eines totalen Realismus – lebendige Bilder, die der eklektischen, vernetzten Methode unserer Wahrnehmung der täglichen Realität am nächsten kommen. Deren letzte Interpretation wird dem Publikum überlassen. Brigitta Muladi, Kunsthistorikerin, Budapest
Ein Nachbild ist eine visuelle Wahrnehmung, die noch weiterbesteht, nachdem ein länger betrachtetes Objekt entfernt wurde. Viele von Márta Czenes Werken sind Interpretationen von Arbeiten anderer Künstler, „Nachbilder“ aus dem Gedächtnis entstanden.
In den letzten Jahren habe ich mich in meinen Werken vor allem mit dem erzählerischen Element beschaftigt. Durch das Platzieren einzelner Bildmotive nebeneinander versuche ich in meinen Bildkompositionen den Eindruck einer Erzahlung zu erzeugen. Diese Idee habe ich durch das Schneiden von Filmen erhalten. Ich konnte feststellen, dass bereits das Andern des Objekts oder des Sichtwinkels ausreicht, um den Eindruck einer Geschichte entstehen zu lassen. Filme sind auch der Ausgangspunkt fur einige meiner Werke. Denn selbst in Filmen, die ich nicht besonders interessant finde, gibt es Szenen, die mich manchmal einfach nicht mehr loslassen. Ich stelle dann verschiedene Bilder dieser Szenen nach, verandere sie, und mache meine eigene Geschichte daraus. Ich habe mich fur diese Arbeitsweise entschieden, da ich glaube, dass der Betrachter durch diese Art des Geschichtenerzahlens dazu inspiriert werden kann,seine eigene Geschichte zu erfinden. Das heist, in meiner Malerei wurde die vorgegebene Geschichte eines Films durch meine eigenen, personlichen,realen oder erfundenen Szenen ersetzt. Es ist ein psychologisches Rollenspiel von Situationen in einem anderen Leben. Ich mochte, dass der Betrachter die drehbuchahnlichen Szenen in meinen Werken als Ausgangspunkt nimmt und sie mit seinen eigenen Gedanken fullt, so wie ich es mit Roman Polanskis Film gemacht habe.
MARTA CZENE
1982 geboren in Budapest
2002-Eotvos Lorant University of Sciences, art history department, Budapest,
2003-2004 Tihany International Postgraduate Program organized by The Hungarian Academy of Fine Arts, Goldsmiths College, London, GB
2005 Erasmus Scholarship, Accademia di Belle Arti di Brera, Milano,
2007-member of the FKSE, Young Artists Association, Budapest,
2001-2007 Hungarian Academy of Fine Arts, painting department
2004-2008 Hungarian Academy of Fine Arts, intermedia department
2003-2004 Scholarship of the Hungarian Republic
2004 Barcsay Award
2007 Endre Bela Award
2009 Scholarship of the Municipial Government of Budapest, Frankfurt/Main, D
2009-2011 Derkovits Scholarship
Lebt und arbeitet in Budapest
Ausstellungen
2011
La Nuova Europa” Giovani Artisti Ungheresi, Galleria Civica di Palazzo Loffredo, Potenza, Italy
Derkovits fellowship awardees 2010, Ernst Museum, Budapest, H
La Nuova Europa, Giovani Artisti Ungheresi, Galleria Civica, Potenza, I
2010
Focus, Inda Gallery, Budapest, H
Teaser, Vaszary Gallery, Kaposvar, H
Relations Who? Whom? Wherewith?, Deak Collection, Szekesfehervar, H
Derkovits fellowship awardees 2009, Ernst Museum, Budapest, H
2009
artist in residence, AtelierFrankfurt, Frankfurt am Main, D
1st Danube Biennale, Danubiana Meulensteen Art Museum, Bratislava, Sk
Real Fiction. Living in painting, Galerie ArtSeefeld, Zürich, Ch
I think sixteen hours a day before going to bed, Studio of Young Artists, Trafo Gallery, Budapest, H
Essl Award CEE, Centralis Gallery, Budapest, H
Pixels, Ernst Museum, Budapest, H
2008
Re:Fresh 2004-2007, KOGART Gallery, Budapest, H
Studio 50, Studio Gallery, Budapest, H
Cross-cut, Inda Gallery, Budapest, H
2007
Imaginary spaces, Szinyei Salon, H
Istroart, Copy-Paste, Gallery Medium, Bratislava, Sk
Fresh Europe, KOGART Gallery, Budapest, H
Best of Degree, MKE, Budapest, H
Tradition trancmitter-reciever, Inda Gallery, Budapest, H
2006
Image-Contact, K.A.S. Gallery, Budapest, H
2005
Il vento soffia dove vuole, students of the Accademia di Belle Arti di Brera, Milano, I