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Eva Gentner
BETON
Das STRABAG Kunstforum freut sich zur Ausstellung BETON von EVA GENTNER herzlich einzuladen.
VERNISSAGE
Montag, 3.3.2025, 18:30–21 Uhr
BEGRÜSSUNG
18:30 Uhr
Jörg Rösler, Vorstandsmitglied STRABAG SE
ZUR AUSSTELLUNG
Johan Holten
Direktor Kunsthalle Mannheim, Jurymitglied STRABAG Artaward International
Zement ist ein unscheinbarer Stoff mit einer großen Bedeutung. Bereits die alten Ägypter haben es vor mehr als 3000 v. Chr. verstanden, eine dem heutigen Zement sehr ähnliche Substanz herzustellen, um damit Steine stabil zusammenzuhalten. So könnte man behaupten, dass die Geschichte des menschlichen Bauens ohne diese besonderen Eigenschaften ganz anders verlaufen wäre. Besonders die Moderne mit ihrer beispiellosen Ausdehnung des Menschen auf der Erde wäre ohne Zement, und später Beton, undenkbar gewesen.
Die Künstlerin Eva Gentner nutzt das Material Zement seit zehn Jahren. 2015 hat sie nach Wegen gesucht, um Malerei und Skulptur miteinander zu verbinden, was schließlich zu großen „malerischen Materialplatten“ geführt hat, bröselnder grauer Zement wurde auf Leinwand aufgetragen. Im Laufe der Zeit interessiert sie das Vergängliche der zerfallenden Flächen zunehmend, weshalb sie die Leinwand vom Keilrahmen löste und eine Serie tragbarer Kimonos aus den ursprünglich statischen Leinwänden machte. Diese wiederum wurden in Performances, sowohl in Galerieräumen als auch im öffentlichen Raum getragen.
Die Faszination der Künstlerin für das Material hat sich jedoch in den vergangenen zehn Jahren geändert. Könnten die ästhetischen Grau-in-Grau Schattierungen plötzlich als fatale Monumente unserer bauwütigen und ressourcenverzehrenden Gegenwart gelten? Für ihre aktuelle Ausstellung BETON verwendet Eva Gentner erstmals eine neuartige CO2 neutrale Zementalternative, gewonnen aus Kärntner Steinstaub. Somit deutet sie das Fanal in einen Hoffnungsschimmer um und scheint uns alle zu fragen, warum wir unseren Lebensstil nicht längst in ganz vielen anderen Bereichen ebenso an die neuesten ressourcenschonenden Kenntnisse der Wissenschaft angepasst haben. Für die Künstlerin ist es ein Lernprozess, wie sich das Material auf der Leinwand verhält, wann es dunkle, wann es helle Stellen bildet, wie es zerfließt, wo es trocknet. Ihr über die Schulter schauend können wir lernen und über unsere eigene Verantwortung nachdenken.
Johan Holten
AUSSTELLUNGSDAUER
4.3.–3.4.2025
ANMELDUNG
kunstforum@strabag.com
+43 1 224 22 2107
STRABAG Art Site im Gironcoli-Kristall
Donau-City-Straße 9, 1220 Wien
strabag-kunstforum.at