Die Preisträgerinnen und Preisträger des STRABAG Artaward International werden von einer alle drei Jahre wechselnden, internationalen Fachjury ausgewählt. Die aus den Teilnahmeländern stammenden Jurorinnen und Juroren machen anhand der online eingereichten Unterlagen in einer mehrwöchigen Vorjury im Internet eine Vorauswahl an Bewerberinnen und Bewerbern, die zur Endjury eingeladen werden. Am Jurytag im April werden die eingereichten Originalwerke der ausgewählten Künstlerinnen und Künstler diskutiert und der/die HauptpreisträgerIn und die vier AnerkennungspreisträgerInnen nominiert.
Das Betrachten, Vergleichen und in Bezug setzen der Originale ist notwendig, um den Charakter der jeweiligen Werke intensiv und direkt zu erfassen und die Qualität der Arbeiten seriös zu beurteilen.
2024 setzt sich die Jury des STRABAG Artaward International aus folgenden Personen zusammen:
Anna-Catharina Gebbers ist Germanistin, Philosophin und Soziologin, Kuratorin und Autorin. Seit 2015 arbeitet sie als Kuratorin am Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart in Berlin. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf translokalen kollaborativ kuratierten Projekten, darunter über mehrere Jahre laufende Forschungs- und Ausstellungsprojekte mit Künstler:innen und Kurator:innen aus China, Indonesien, Japan, Singapur, Thailand, Vietnam. Sie war u.a. Mitglied der Ankaufskommission des Bundes (2016–22), Jurymitglied des Hauptstadtkulturfonds (2015–18), Mitglied Vorstand/Aufsichtsrat/Ankaufskommission neuer berliner kunstverein (seit 2013), Mitglied AICA (seit 2013). Ausgewählte Projekte: Eva Fàbregas (2023), Collecting Entanglements and Embodied Histories (2021–2022, Singapore National Gallery, MAIIAM Contemporary Art Museum Chiang Mai, Galeri Nasional Indonesia, Hamburger Bahnhof mit Grace Samboh, Gridthiya Gaweewong, June Yap), Micro Era: Cao Fei, Fang Di, Lu Yang, Zhang Peili (mit Pi Li, Victor Wang, Yang Beichen, 2018), Anne Imhof (2016), Julian Rosefeldt (2016), Christoph Schlingensief (New York mit Klaus Biesenbach und Susanne Pfeffer, 2013, KW, Berlin/2014, MoMA PS1). Autorin von Publikationen u.a. über Asana Fujikawa, Cao Fei, Christoph Schlingensief, Lu Yang, Thomas Scheibitz, Wantanee Siripattananuntakul.
Alenka Gregorič ist Kunsthistorikerin, Kuratorin und Autorin. Von 2003 bis 2009 arbeitete sie als künstlerische Leiterin der Galerie Škuc in Ljubljana und kuratierte, organisierte und koordinierte dort alle Programmaktivitäten. Von 2010 bis 2020 war sie künstlerische Leiterin und Kuratorin der Städtischen Kunstgalerie Ljubljana und der Galerie Tobačna. Sie ist künstlerische Direktorin der Galerie Cukrarna (Teil des Verbandes der städtischen Museen und Galerien Ljubljanas MGML). Alenka Gregorič hat zahlreiche Ausstellungen in Slowenien und im Ausland kuratiert, in jüngster Zeit u. a. Einzelausstellungen von Rosa Barba, Flaka Haliti, Michelangelo Pistoletto, Ulay und Rabih Mroue. Neben der Kuratierung von Ausstellungen verfasste sie zahlreiche Essays, Rezensionen und Artikel für Künstlerbücher, Kataloge und andere Publikationen. Die Verantwortung der Produzenten zeitgenössischer Kunst und der Kulturinstitutionen sowie deren Rolle in der heutigen Gesellschaft stehen im Mittelpunkt ihres Interesses.
Johan Holten studierte Kunstgeschichte und Kulturwissenschaft an der Humboldt Universität, Berlin und war von 2006 bis 2011 Direktor des Heidelberger Kunstvereins. Für sein Ausstellungsprogramm wurde Holten 2009 mit dem ADKV-Art Cologne Preis für Kunstvereine gewürdigt. Von 2011 bis 2019 leitete Holten die Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, wo er u.a. Ausstellungen mit Chto Delat?, Jan de Cock, Wangechi Mutu, Elizabeth Peyton, Li Songsong und Gruppenausstellungen kuratierte, welche die Wirkmacht der Kunst in zivilgesellschaftliche Prozesse untersuchten. 2014 erhielt Johan Holten zusammen mit Friedrich Meschede den Justus Bier Preis für Kuratoren für die Ausstellung Auf Zeit. 2018 kuratierte er die Große Sonderausstellung des Landes Baden-Württemberg mit dem Titel Ausstellen des Ausstellens. Von der Wunderkammer zur kuratorischen Situation. Seit 2019 ist Johan Holten Direktor der Kunsthalle Mannheim, die mit einem spektakulären Erweiterungs-Neubau am 1. Juni 2018 wieder eröffnet wurde.
Angela Stief ist Kunsthistorikerin, Museumsdirektorin, Kuratorin und Kulturpublizistin. Im Oktober 2021 wurde sie zur Direktorin der Albertina Modern ernannt, im Juli 2020 zur Chefkuratorin für zeitgenössische Kunst an der Albertina in Wien. Im Jahr 2020 übernahm sie die Gastprofessur für kuratorische Praxis an der Universität Linz und war Teil des Kuratorenteams der Eröffnungsausstellung der Albertina Modern, The Beginning. Kunst in Österreich von 1945 bis 1980. Seit 2018 kuratorische Beraterin der Vienna Art Week und Konzeption von Outsider-Ausstellungen bei der Österreichischen Gesellschaft vom Goldenen Kreuz. Von 2002 bis 2013 war Angela Stief Kuratorin an der Kunsthalle Wien. Regelmäßige Veröffentlichung von Texten zur zeitgenössischen Kunst in Monografien, Ausstellungskatalogen, Kunstzeitschriften und Magazinen (Artforum, Fair, Kunstforum International, Parnass, Profil, etc.). Ausgewählte Projekte: Jackson Pollock. Mark Rothko. Joan Mitchell. Ways of Freedom (2022), Lawrence Weiner (2022), The 80s (2021), Suzanne Treister (2020), Anna Zemánková (2019), Betty Tompkins (2019), Evelyne Axell (2018), Rupprecht Geiger (2017), OFF IS (Szenehybrid aus Museum, Galerie und Bar, 2016), Leigh Bowery (2013), Julian Rosefeldt (2012), POWER UP - Female Pop Art (2010), Wangechi Mutu (2008), Dream and Trauma. Werke aus der Sammlung Dakis Joannou (2007).
Sebastian Haselsteiner übernahm im Oktober 2023 die Leitung des STRABAG Kunstforum. Der erfolgreiche Architekt (MHM Ziviltechniker GmbH, Wien) hat sowohl durch seine internationale Ausbildung und mehrere lange Auslandsaufenthalte (unter anderem in Italien, Japan, Australien, USA, England) als auch über seinen Beruf seine Liebe für die Kunst und somit zu seiner Berufung gefunden. Mit viel Hingabe ist er in allen Bereichen des STRABAG Kunstforum tätig und widmet sich der kontinuierlichen Weiterentwicklung der STRABAG Artcollection. Auch privat widmet sich Sebastian Haselsteiner seit über 20 Jahren passioniert dem Sammeln zeitgenössischer Kunst.